Fünf Jahre nach Lenas Sieg fällt Deutschland in alte ESC-Depressionen zurück:
Null Punkte, letzter Platz in Wien. Woran lag es? An Ann Sophie, an Angela
Merkel - oder hat uns einfach keiner lieb?
Dieser Auftritt war gut. Besser als alles, was
sie bei den Wiener Proben gezeigt hatte. Der Blick in die Kamera saß, die Stimme
war auf den Punkt und ihr Outfit mit dem schwarzen Catsuit toppte selbst das der
Griechin. "Ich meine, dass man Ann Sophie
nichts vorwerfen kann. Sie hat einen Super-Job gemacht", attestierte auch
ESC-Kommentator Peter Urban der deutschen Teilnehmerin Ann Sophie.
Trotzdem erhielt die Hamburgerin mit ihrem Song "Black Smoke" am
Samstagabend keinen einzigen Punkt. Null! Gemeinsam mit Österreich belegte sie
den letzten Platz. Das gab es seit fünfzig Jahren nicht mehr. Selbst Gracia (4
Punkte) und die No Angels (14 Punkte) schnitten besser ab. Ein Debakel.
Fünf Jahre nach Lenas Sieg fällt Deutschland damit in alte
Eurovisions-Depressionen zurück. Seit Roman Lobs achtem Platz 2012 in Baku
konnten wir bei diesem Wettbewerb nicht mehr reüssieren. Aber wenn Ann Sophie
nicht schlecht war, woran liegt es, dass Deutschland so schlecht abgeschnitten
hat? Wurde hier Angela
Merkel abgestraft?
Europa hasst uns Deutsche nicht
Nein, dieses Abstimmungsergebnis ist kein Statement, dass Europa
die Deutschen hasst. Das wäre angesichts des zweiten Platzes für Russland, das
international derzeit viel kritischer betrachtet wird als Deutschland, absurd.
Vielmehr liegt es einfach daran, dass das Lied nicht stark war. Das wissen die
Deutschen selbst. Denn eigentlich hatten sie beim Vorentscheid ja Andreas
Kümmert mit "Heart of Stone" als Teilnehmer für Wien bestimmt.
So stehen Österreich und Deutschland vereint auf dem letzten Platz. Beide mit null Punkten. Aber unsere Nachbarn aus der Alpenrepublik
wissen, dass man mit einem guten Song und einem guten Teilnehmer oder
Teilnehmerin punkten kann. Rise like a Phoenix. Im
nächsten Jahr dann.
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